#StayHome

Straßenfotografie und #StayHome? Beißt sich ja auch irgendwie. Im Netz bekommt man jetzt Einblicke in die Wohnungen der Fotografen. Und es wird viel spazieren gegangen. Im fotografischen Mittelpunkt jetzt: Bäume. Oder der eigene Hund. Falls man denn einen hat. In unserem Hinterhof stehen einige Menschen jeden Abend gegen 19 Uhr auf ihren Balkonen… und klatschen. Hat gedauert, bis ich gerafft habe, worum es hier geht.

Ich muss arbeiten. Jeden Tag. Hingegen wurde die Freundin von ihrem Arbeitgeber zum Stubenhocker degradiert. Putzen, Einkaufen… und manchmal auf der Suche nach Läden, die noch Klopapier im Sortiment haben. Eine schwierige Zeit, zur Zeit. Gestern hatte ich Blut am Türrahmen entdeckt. Daraufhin Ermittlungen angestellt. Die Ursache: Meine Hände waren vom vielen Händewaschen und desinfizieren so furztrocken und rissig geworden, dass sie… egal.

Abends bin ich im Netz. Gucke, was in der Szene so los ist. Und stelle fest: Nicht sonderlich viel. Ein Straßenfotograf bringt ein Selfie, in seiner Küche sitzend. Mit einem Salatblatt im Gesicht. Nun... kann man machen. Und: Galerien wurden geschlossen, Festivals sind bzw. werden sicherlich noch abgesagt. Das ist traurig. Sehr sogar.

Mein Fotokumpel „Teekay“ Köster aus Stuttgart hängt allein in seinem Büro ab. Schreibt er. Und bringt eine Fotostrecke über Banales, schon fast typisches Bürogelumpe. Ich mag sowas. Mein Favorit in diesem Essay: Die Eistüte auf dem Boden. Ich frage nach. Und er: Das ist ein Türstopper. Aus Plastik. Ja mein Gott, hab‘ ich nicht gleich erkannt.

Photo: © Torsten Köster, 2020

In den Facebook-Gruppen der Straßenfotografen ist natürlich alles beim Alten: Es wird gecroppt, bis die Schwarte kracht und kaum mehr ein Hintergrund zu sehen ist. Hier und da wird immer noch fleißig in den Rücken von weglaufenden Menschen fotografiert. Die wollen vermutlich die 1,5m Mindestabstand einhalten, zum Fotografen. Bei der zigsten Rentnergruppe auf einer Parkbank bin ich dann auch wieder raus. Bringe aber noch zuvor in einer FB-Gruppe ein Foto mit (fast) 5 Ebenen. Und aus Protest: In Farbe! Vielleicht bringt mich das zumindest stimmungstechnisch nach vorn. Aber nach 0 Kommentaren und 4 Likes in 2 Tagen lösche ich das Foto dann doch wieder.

Ich kümmere mich um meine kleine Street-Bibliothek. Staubwischen war angesagt. Ein bisschen umgestellt, ein bisschen sortiert… und am Ende sah es dann wieder so aus wie schon zuvor. Hat ja gut geklappt.

Mir fiel dann ein, dass mein letztes Geschreibsel auf meiner Website auch schon wieder eine Ewigkeit her war. Über meine Städtetour nach Wien hatte ich zuletzt berichtet. Und warum kam bei mir nichts mehr nach? Es hat einfach nicht ‚Klick!‘ gemacht. Bin ja auch kein Fotoblogger. Und Werbung für Workshops kann ich nicht machen, weil... die gebe ich (noch) nicht. Also zeige ich nun doch mal eine kleine Auswahl von Websites, auf denen ich manchmal so rumturne. Wollte ich schon immer mal machen. Finde solche Linksammlungen nur selten im Netz, insbesondere für Straßenfotografen. Dazugepackt habe ich mal meine beiden "All-Time-Favourite"-Videoclips. Vielleicht ist ja für den einen oder anderen eine Inspirationsquelle dabei. Die Zeit zum Stöbern wäre jetzt da. Viel Spaß damit... und: Bleibt gesund!

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